Leuchtturmprojekt in der Bodensee-Region
Herr Andreas Pfeil [links] von der Firma ClimatePartner Deutschland übergibt die Urkunde an Herrn Hermann Lanz [rechts] vom Hotel Seewirt in Nonnenhorn.
Hiermit wird das "erste klimaneutrale Hotel am Bodensee" beurkundet - das Hotel Seewirt in Nonnenhorn.
Das Hotel Seewirt in Nonnenhorn ist das erste klimaneutrale Hotel am Bodensee.
Das direkt am Bodensee gelegene Hotel Seewirt hat sich dazu entschlossen, aktiv Verantwortung im Klimaschutz zu übernehmen. Das traditionsreiche Hotel in Nonnenhorn achtet schon seit langer Zeit auf die umweltfreundliche Beherbergung und Bewirtung seiner Gäste. Um weitere gezielte Klimaschutzmaßnahmen ergreifen zu können, ließ sich das Hotel eine individuelle Bilanz über den CO2-Ausstoß des Hotelbetriebs erstellen. Auf Grundlage des sogenannten CO2- Fußabdrucks erhält das Hotel einen Überblick über mögliche CO2-Reduktionspotentiale. Unvermeidbare Emissionen werden über die Investition in anerkannte Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Das Hotel Seewirt ist somit das erste klimaneutrale Hotel am Bodensee.
Das charmante Hotel mit Seeblick achtet aus eigenen Qualitätsansprüchen heraus seit langem auf ökologische Elemente im alltäglichen Hotelbetrieb. So wird in der Küche hauptsächlich mit saisonalen und regionalen Lebensmitteln gearbeitet, auf Fertigprodukte wird sogar gänzlich verzichtet. „Meine Gedanken kreisen seit einiger Zeit um die Frage, wie ich mit meinem Hotelbetrieb noch stärker im Klimaschutz aktiv werden kann. Schauen Sie sich diese Landschaft an – sie verpflichtet uns, etwas zu unternehmen“, erklärt Hermann Lanz, Inhaber des Hotels Seewirt, und zeigt auf die Panoramalandschaft des Bodensees.
Das seit 1884 in Familienbesitz befindliche Hotel ließ sich alle CO2-Emissionen, die durch die Nutzung von Strom, Wasser, Wärme, Lebensmittel, Zulieferbeziehungen, internen Materialverbrauch und durch die Mobilität der Mitarbeiter entstehen, von der ClimatePartner Deutschland GmbH berechnen. Das Ergebnis: Im Jahr 2008 entstanden durch den Hotelbetrieb knapp 340 Tonnen CO2. Den größten Anteil (knapp 50 Prozent) an den Emissionen trägt der Energiebedarf, der für den Stromverbrauch und für das Beheizen des Hotels anfällt.
Die in einem Hotelbetrieb verwendeten Speisen und Getränke sind u.a. durch das Zurücklegen langer Transportwege ebenfalls maßgeblich an der Freisetzung an CO2-Emissionen beteiligt. Da das Hotel Seewirt konsequent auf den Bezug regionaler Güter und Waren achtet, können an dieser Stelle bereits deutliche Emissionsreduktionen verzeichnet werden.
„Wir verwenden hauptsächlich Produkte aus der Region. Ob Fisch oder Fleisch, ob Obst oder Gemüse, wir arbeiten gerne mit dem ‘Guten aus der Region’. Unsere Produkte aus Schweinefleisch stammen zum Großteil aus eigener Haltung. Der Fisch wird fangfrisch von einem ambitionierten Bodenseefischer geliefert. Salat und Gemüse beziehen wir vom Bauern oder von der Insel Reichenau. Und unseren Obstler brennen wir selbst. In unserer Küche achten wir darüber hinaus auf die saisonale Ausrichtung unserer Speisen“, erläutert der Inhaber des Hotels, Hermann Lanz.
Im Bereich Lebensmittel hat das Hotel Seewirt in Sachen Nachhaltigkeit eindeutig die Nase vorn. Als künftiges Ziel wird die Erweiterung des bestehenden Engagements auf weitere Bereiche des Hotelbetriebs angestrebt.
„Jetzt, da wir den CO2-Fußabdruck des Hotels Seewirts kennen, können wir Herrn Lanz in Sachen CO2-Reduktion tatkräftig unterstützen“, sagt Andreas Pfeil, Vertriebsleiter der ClimatePartner Deutschland GmbH. Alle CO2-Emissionen, die durch Klimaschutzmaßnahmen nicht weiter reduziert werden können, werden über Emissionsminderungszertifikate aus Klimaschutzprojekten (Erneuerbare Energien) ausgeglichen. Das Hotel wird durch diesen Prozess klimaneutral.
Mit dem aktiven Einsatz im Klimaschutz möchte das Hotel seinen Beitrag zur globalen Emissionsreduktion leisten. Aber nicht nur das. Sensibilisierung und Aufklärung sind im Bezug auf das Thema „Klimawandel“ überaus wichtig. Aus diesem Grund war es Hermann Lanz ein besonderes Anliegen, seine Mitarbeiter hinsichtlich des Projektes „klimaneutrales Hotel“ und zu den wissenschaftlichen Fakten und Hintergründen zum Klimawandel durch ClimatePartner schulen zu lassen. „Die Hotelmitarbeiter stehen täglich in direktem Kontakt mit den Gästen und müssen diese natürlich entsprechend informieren können. Gleichzeitig ist es wichtig, dass bei den Gästen die gemeinsame Begeisterung für das Klimaschutzbestreben zu spüren ist“, so Andreas Pfeil von ClimatePartner. Das klimaneutrale Hotel Seewirt gilt somit als Leuchtturmprojekt in der gesamten Bodensee-Region. Nachahmer sind gerne erwünscht.
Mit freundlicher Unterstützung der Lindauer Bürgerzeitung vom 18. Dezember 2009 Ausgabe Nr. 51/09